Schlammbehandlung

Hier erfolgt die weitere Behandlung der Schlämme (Primär- und Überschußschlamm) aus der Wasserlinie sowie aus der industriellen Vorreinigungsanlage der Lenzing Fibers GmbH.

Der Primärschlamm aus dem Vorklärbecken wird im Voreindicker statisch eingedickt und in weiterer Folge in die Faultürme gepumpt.

Maschinelle Überschußschlammentwässerung (MÜSE):
Der Überschußschlamm aus dem Nachklärbecken wird über den 2011 in Betrieb genommenen Bandeindicker von ca. 1% auf 6% TS maschinell eingedickt. Nach Zugabe von Flockungsmittel wird der Schlamm auf ein Siebband aufgebracht und dadurch entwässert. Der eingedickte Schlamm wird über eine Pumpe direkt in die Faultürme gepumpt.

Der Überschußschlamm aus der industriellen Vorreinigungsanlage wird über die alte MÜSE eingedickt und direkt in den Nacheindicker gepumpt.

Faultürme:
Unsere beiden Faultürme (jeweils 2400m³ Volumen) werden mit den eingedickten Schlämmen beschickt. Der Faulturminhalt wird konstant auf Temperatur (ca. 38-40°C) gehalten und ständig umgewälzt.
Im Faulturm ist kein Sauerstoff vorhanden - anaerobes Milleau. Bestimmte Bakterien bauen in dieser Umgebung Kohlenstoffverbindungen zu Methan und CO2 um.
Das entstehende Gas (Methangehalt 55-65%) wird aus dem Faulturm abgeleitet, in Kiesfilter entwässert und gereingt und im Gasspeicher zur weiteren Verwendung zwischengespeichert.
Der Schlamm aus dem Faulturm wird in den Nacheindicker (statischer Eindicker) und weiter in den Vorlagebehälter gepumpt von wo aus der Schlamm zur Zentrifuge zur Entwässerung gelangt.

KS-Entwässerung (Zentrifuge):
Der Faulschlamm wird mit dem eingedickten Industrieschlamm im Nacheindicker vermischt und anschließend über den Vorlagebehälter der Zentrifuge zugeführt. In der Zentrifuge erfolgt nach Zugabe von Flockungsmittel eine Trennung von Feststoffen (Schlamm) und Flüssigkeit. Das Wasser (Zentrat) wird wieder in den Zulauf der Kläranlage geleitet. Der Schlamm wird über einen Schneckenförderer in einen Klärschlammbunker abgeworfen und von dort als Dünger landwirtschaftlich verwertet oder zur weiteren Behandlung der Kompostierung zugeführt.
Über die Zentrifuge wird das Volumen durch Abtrennen des Wasseranteils auf ca. 1/5 reduziert.